Feuerwehr Osterode ist Thema eines Marketing-Projektes der Hochschule Harz
(Osterode, TR) Kürzlich besuchten 19 Studierende des 5. und 6. Semesters des Studiengangs Verwaltungs-Ökonomie im Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Elfring die Feuerwehr Osterode. Grund dieses Besuches ist ein Projekt der Vertiefungsrichtung Marketing, das die Studierenden im Rahmen ihres Hauptstudiums erarbeiten sollen. In diesem Projekt sollen Strategien zur Nachwuchsfindung der Freiwilligen Feuerwehr erarbeitet werden.
Auf Einladung der Fachbereichsleiterin der Stadt Osterode am Harz, Frau Dr. Sporleder-Geb, konnten sich die Gäste ein Bild über den Alltag und die Arbeit einer Freiwilligen Feuerwehr machen. Nach einführenden Worten über die rechtlichen Hintergründe und der Notwendigkeit zur Unterhaltung einer örtlichen Feuerwehr machte sie deutlich, dass durch immer weniger Einsatzkräfte immer mehr Einsätze abgearbeitet werden müssen. Der Nachwuchsfindung wird somit ein hoher Stellenwert eingeräumt. Anschließend stellte Stadtbrandmeister Thomas Schulze die aktuelle Lage der Feuerwehr Osterode dar und deutete auf Probleme hin, die sich z.B. durch vermeidbare Fehlalarme durch automatische Brandmeldeanlagen ergeben. Deutschland hat ein auf überwiegend ehrenamtlichen Kräften basierendes flächendeckendes Rettungs- und Hilfeleistungssystem, wie es in Europa nahezu einmalig ist. Zwar ist dieses System nicht gefährdet, doch stimmt das sich ändernde Verhältnis aus Einsätzen und Einsatzkräften auf Dauer nachdenklich. Und diesem gilt es, aktiv gegenzulenken.
Beeindruckend zeigte sich Frau Elfring, dass die Kameraden zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit sind, ihre eigenen Interessen hintenanzustellen, wenn jemand anderes Hilfe benötigt. Ebenso beeindruckend erschien die zum Ende der Veranstaltung vorgeführte Technik. „Hohe Anerkennung an alle, die ihre Freizeit opfern, um sich auf eventuelle Notfälle einzustellen und mit Mut, Geschick und Können den möglichen Gefahren zu begegnen.“, so Prof. Dr. Elfring. “Noch nie war die Feuerwehr für mich so greifbar, ich bin begeistert!“
In einer Gesprächsrunde erläuterten die anwesenden Kameraden Bernd Rogge, Dirk Hennecke, Martin Pinkert, Thomas Riedel und Andreas Wolf ihre persönliche Sicht zu ihrem Hobby. Alle sind seit ihrem Kindesalter in der Feuerwehr und spiegeln so die Wichtigkeit der Jugendfeuerwehr wieder. Sie schilderten ihre Erlebnisse während ihrer bisherigen Feuerwehr-Laufbahn und stellten ihre eigene Motivation zur Arbeit in der Feuerwehr dar. Doch kamen auch negative Aspekte zur Aussprache, die das Einsatzgeschehen mit sich bringt. Gerade Erlebnisse, wie die Einsatzkräfte bei der Hausexplosion in Wieda aktuell erleben mussten, bedeuten eine starke psychische Belastung und bringen Einsatzkräfte an ihre Grenzen. Zusammenfassend jedoch ist die Feuerwehr ein tolles Hobby und die Kameradschaft eine wichtige Grundlage, auf die niemand verzichten möchte. Doch leider gibt es in der Bevölkerung auch heute noch unberechtigte Vorurteile.
Mit diesem Basiswissen begeben sich die Studierenden nun in ihr Projekt, das weiterhin durch die Feuerwehr Osterode begleitet wird. Das Projektergebnis muss bis zum Semesterende und somit zum Ende dieses Jahres vorliegen. Sowohl auf Hochschul- als auch auf Feuerwehrseite erhoffen sich die Verantwortlichen, Mitmenschen für die Arbeit in den Feuerwehren zu begeistern. Denn in der heutigen Feuerwehr als „Modernes Dienstleistungssystem“ kann sich jeder entwickeln, sämtliche Berufssparten sind vertreten und jeder kann als Spezialist mit seinem Fachwissen beitragen.