Gemeindefeuerwehr trainiert Atemschutzeinsatz
Unter Atemschutz in den Innenangriff vorzugehen bedeutet schlicht und ergreifend sich in Bereichen fortzubewegen, in denen lebensgefährliche Umgebungsbedingungen herrschen!
Gemeinsamer Ausbildungstag
Vorbereitend dafür gilt für alle Ortsfeuerwehren fortwährende, intensive Ausbildung zu betreiben. In der Gemeinde Bad Grund Harz geht man seit einigen Jahren aber noch einen Schritt weiter und organisiert, neben dem gemeinsamen Besuch der Brandübungsanlage Bad Gandersheim, jährlich einen Ausbildungstag. Hierbei werden Wissen und Erfahrungen zu Taktiken aufeinander abgestimmt und trainiert.
So auch am vergangenen Samstag: Wo andere ihre arbeitsfreie Zeit genießen oder den Wochenendeinkauf erledigen, kamen die Anwesenden für die Sicherheit der Allgemeinheit ordentlich ins Schwitzen: Der Schwerpunkt lag diesmal beim Absuchen von Räumen sowie der Rettung von Personen und Atemschutzgeräteträgern.
Betriebsgelände für realitätsnahe Übungen
Hervorragende Rahmenbedingungen für die Ausbildung fanden die Verantwortlichen bei der Fels-Werke GmbH, Tagebau Winterberg. Dankenswerterweise wurden hier Teile des Betriebsgeländes zur Verfügung gestellt.
Hier ist die Wasserversorgung für den Innenangriff vorbereitet. Durch die Verlegung in Buchten (gelbe Leitungen)
kann der Schlauch einfach gezogen werden und sich nicht verknoten
Für ein sogenanntes Schlauchmanagement im Inneren von Gebäuden kann der 'Loop' die Arbeit erheblich erleichtern:
Die im Ring gelegte Leitung läuft so leichter nach und kann sogar aufrecht an die Wand gestellt werden
Die extreme, körperliche Arbeit in der speziellen Schutzkleidung hinterlässt schnell ihre Spuren...
Das Tragen von Atemschutz ist sehr anstrengend und anspruchsvoll!
Bei dieser Lage (unklare, starke Rauchentwicklung aus Wohngebäude) ging es darum,
dass die Trupps schnellstmöglich in den verwinkelten Räumlichkeiten den 'Brandherd' finden.
Orientierung, Vorgehen und Kommunikation des Trupps unter 'Nullsicht' (simuliert durch verdunkelte Atemschutzmasken) wurde gleich an mehreren Stationen trainiert.
Hier gehen gleich zwei Angrifftrupps (vier Personen) parallel in einen Kellerraum zur Personensuche vor.
Aus einem Heizungsraum im Keller muss eine Person gerettet werden. Unter "Null-Sicht" und den beengten Verhältnissen gar nicht mal so einfach!
Dazu kommt auch noch die hohe körperliche und psychische Belastung (Umgebungsgeräusche, 'die Zeit im Nacken', etc.)
Bevor es in den 'Einsatz' geht, wird die Ausrüstung noch einmal auf Vollständigkeit, Sitz und Funktion geprüft -
denn Sicherheit geht vor Schnelligkeit!
Fotos: P. Jordan (FF Bad Grund), D. Starfinger (FF Gittelde)