(26.01.2019, Herzberg am Harz, MH) Auf das bislang einsatzreichste Jahr ihrer Geschichte konnte am Samstag die Feuerwehr Herzberg in ihrer traditionellen Jahreshauptversammlung im Englischen Hof zurückblicken.

Ortsbrandmeister Uwe Bock konnte neben Gerd Thiele und Kai-Uwe Große vom Feuerwehrausschuss der Stadt Herzberg, den Fachbereichsleiter Wolfgang Nünemann, den neuen Pastor der Nicolaigemeinde Gerd Florian Beckert auch die Abordnungen der befreundeten Feuerwehr aus der Stadt Herzberg sowie den Schwerpunktfeuerwehren Bad Lauterberg und Osterode als Gäste begrüßen. Weiterhin waren der stellvertretende Kreisbrandmeister Karsten Krügener und vom Kreisfeuerwehrverband Osterode der 2. Vorsitzender Markus Herzberg der Einladung gefolgt.

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In seinem Jahresbericht konnte Uwe Bock auf das bisher einsatzreichste Jahr in der Geschichte der Feuerwehr Herzberg zurückblicken. Insgesamt wurde die Feuerwehr Herzberg im Jahr 2018 zu 149 Einsätze gerufen. Zum Vergleich, im Jahr 2017 waren es lediglich 115 Einsätze. Neben 33 Brandeinsätzen mussten die Mitglieder der Feuerwehr zu 76 technischen Hilfeleistungen, 2 Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen, 13 Brandsicherheitswachen, einer Alarmübung und 22 Fehlalarmen durch Brandmeldeanlagen ausrücken. Uwe Bock bedankt sich bei den Kameradinnen und Kameraden für die teilweise nicht ganz einfachen Einsätze. Zusätzlich fällt enorm Zeit bei der Nachbereitung an, oft bedarf es mehr als einer Stunde, bis die Fahrzeuge und Geräte nach Einsätzen wieder einsatzbereit sind.

Ein weiteres Hauptaugenmerk lag im vergangen Jahr auf der Neubeschaffung der 28 Jahre alten Drehleiter. So wurden mehrere Informationsveranstaltungen für Rat und Verwaltung über die Notwendigkeit der Ersatzbeschaffung durchgeführt. Die Politik hat zwischenzeitlich die erforderlichen Haushaltsmittel bereitgestellt und einer Beschaffung zugestimmt. Eine Ausschreibung der neuen Drehleiter steht unmittelbar bevor. In diesem Zusammenhang bedankt sich Uwe Bock bei den am Beschaffungsprozess beteiligten Personen.

Ebenfalls viel Zeit in Anspruch genommen hat die Einführung des neuen landesweiten Feuerwehrverwaltungsprogram „FeuerON". Neben Einrichtung und Schulungen wurden wurde begonnen sämtliche Daten zu kontrollieren und in das neue Programm zu übertragen.

Wir führten das gesamte Jahr über auch wieder einige Brandschutz- und Feuerlöscher Unterweisungen in Firmen, Behörden und Pflegeeinrichtungen durch, so Uwe Bock, ebenso besuchten wieder viele Gruppen aus Kindergärten und Schulen das Feuerwehrhaus in der Sieberstraße um sich über die Arbeit der Feuerwehr zu Informieren.

Die Mitgliederzahl in der Einsatzabteilung ist gegenüber dem Vorjahr leicht auf 71 angestiegen. Zusammen mit den 17 Kameraden der Altersabteilung, 12 passiven Mitgliedern und 197 Mitgliedern im Förderverein ergibt sich eine Gesamtanzahl von 336 Mitgliedern. Erwähnenswert ist auch, dass sich unter den 5 Doppelmitgliedern der Wehr ein weiterer Ortsbrandmeister und zwei stellvertretende Ortsbrandmeister anderer Wehren befinden. 18 Kameradinnen und Kameraden leisten neben ihrer Tätigkeit in der Feuerwehr Herzberg auch Dienst in verschiedenen Fachzügen der Kreisfeuerwehr.

Von den Mitgliedern wurden 7 technische Lehrgänge an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Lasfelde sowie 13 Lehrgänge an der „Niedersächsischen Akademie für Brand und Katastrophenschutz" in Celle und Loy besucht.

Zum Abschluss berichtet Ortsbrandmeister Bock, dass im Feuerwehrhaus in diesem Jahr der Schulungsraum gestrichen, die Deckenbeleuchtung erneuert und die Trinkwasserleitungen ersetzt werden soll. Weiterhin wird im Jahr 2019 das 60-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr gefeiert.

Jugendfeuerwehrwart Florian Becker berichtet, dass derzeit 28 Jugendliche Mitglied in der Herzberger Jungenfeuerwehr sind, jeweils 14 Jungen und 14 Mädchen. Insgesamt wurden 240 Stunden Ausbildungsdienst geleistet. Neben 26 praktischen Diensten und Schulungen sowie gemeinsame Dienste mit den Jugendfeuerwehren Bad Lauterberg und Gieboldehausen, wurde auch ein 24 Stunden Ausbildungsdienst durchgeführt. Die traditionelle Weihnachtsfeier beendete das Jahr.

Den Bericht für die Kinderfeuerwehr hielt in diesem Jahr Angelina Zier. Sie bedankt sich beim bisherigen Kinderfeuerwehrwart Kai Eisenträger für das langjährige Engagement. Kai Eisenträger hat aufgrund einer beruflichen Weiterbildungsmaßnahme das Amt abgegeben, steht aber weiterhin mit Rat und Tat der Kinderfeuerwehr zur Seite. Bei den monatlichen Treffen standen unter anderem ein Besuch bei der Polizei sowie eine Fahrt ins Regenbogenland in Bad Sachsa mit anschließender Übernachtung im Feuerwehrhaus auf dem Programm.

In den Feuerwehren der Stadt Herzberg wird die persönliche Schutzbekleidung erneuert, so Sicherheitsbeauftragter Thomas Wündrich. Es wurden mehrere Modelle im direkten Trageversuch getestet und sich am Ende für einen Hersteller entschieden. Neben den Atemschutzgeräteträgern sollen anschließend auch die „normalen" Einsatzkräfte mit geeigneter Bekleidung ausgestattet werden. Von den 5 Unfällen im vergangenen Jahr passierten 4 Unfälle im Zusammenhang mit Einsätzen und einer im Rahmen der Dienstsportgruppe.

Arbeitsreich war auch das Jahr für die Gerätewarte, so Gerätewart Michael Steffanowski. Neben den üblichen Wartungen mussten auch etliche kleinere Reparaturen durchgeführt werden. Die meiste Zeit musste für die Drehleiter und das Tanklöschfahrzeug aufgewendet werden. Hier macht sich langsam das Alter der Fahrzeuge bemerkbar so Steffanowski weiter. Neben einer neuen Tragkraftspritze konnte auch ein neuer Hochdrucklüfter und eine zweite Wärmebildkamera in Dienst gestellt werden. Bei vier angesetzten technischen Diensten sowie nach Einsätzen wurden die Gerätewarte durch die Mannschaft unterstützt.

Wolfgang Nünemann, Fachbereichsleiter der Stadt Herzberg bedankt sich im Name der Stadt Herzberg bei den Kameradinnen und Kameraden für den Einsatz zum Wohle der Bevölkerung. Er berichtet der Versammlung über diverse Beschaffungen und Investitionen des vergangenen Jahres. Die Ausschreibung der neuen Drehleiter wird zeitnah, sobald der Haushalt der Stadt genehmigt ist, erfolgen. Hierfür sind 820.000,00 Euro im Haushalt eingeplant. Die Dreheiter soll nach den derzeitigen Planungen Ende 2020 ausgeliefert werden.

Stadtbrandmeister Gerd Herrmann bedankt sich bei den Einsatzkräften, der Stadtverwaltung und dem Rat für die gute Zusammenarbeit. Das neue Feuerwehrverwaltungsprogramm „FeuerON" hat den Feuerwehren der Stadt viel Arbeit beschert. Er ist sehr erfreut, dass im Jahr 2019 die Hälfte aller Atemschutzträger der Stadt Herzberg mit einer neuen Schutzjacke und -Hose ausgestattet werden können. Die 5 Feuerwehren der Stadt Herzberg haben derzeit 227 Einsatzkräfte. Hiervon unterstützen 46 Einsatzkräfte und 6 Fahrzeuge die Kreisfeuerwehr.
Der sehr warme Sommer sorgte für zahlreiche Einsätze. In diesem Zusammenhang überbringt Gerd Herrmann ein Lob der Nationalparkverwaltung für den Einsatz an der Hans-Kühnen-Burg. Hier musste auf einem Wanderweg eine 2 km lange Schlauchleitung verlegt werden um einen Flächenbrand zu löschen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Einsätze im gesamten Stadtgebiet um ca. 30 Prozent auf 198 an.

Stellvertretender Kreisbrandmeister Kasten Krügener überbringt die Grüße des Kreisbrandmeisters und des Landkreises Göttingen. Um die Bedeutung des Altkreises Osterode im Bereich des Brandschutzes zu verdeutlichen berichtet er, dass von 8 Drehleitern im Landkreis Göttingen, 5 im Bereich des Altkreises vorhanden sind. Das Sturmtief Frederike sorgte im Frühjahr schlagartig für eine große Arbeitsbelastung bei den Rettungskräften. Die im letzten Jahr vom Arbeitskreis Digitalfunk beschlossene Einrichtung von Führungsstellen auf Gemeindeebene wurde im Bereich der Stadt Herzberg umbesetzt. Weiterhin ging er auf den Einsatz beim Moorbrand in Meppen ein und hofft, dass die beiden im Landkreis Göttingen vorhandenen Löschfahrzeuge des Katastrophenschutzes in nächster Zeit durch Neubeschaffungen ersetzt werden.

Als Vertreter der Polizei bedankte sich Oberkommissar Burkhard Günther für die gute und professionelle Zusammenarbeit. Pastor Beckert nutzt die Gelegenheit sich den Kameradinnen und Kameraden als neuer Pastor der Nicolaigemeinde vorzustelle.

Bei den anstehenden Wahlen wurde Löschmeisterin Angelina Zier zur Kinderfeuerwehrwartin und Hauptlöschmeister Jan Hainich zu ihrem Stellvertreter gewählt.

Beförderungen:
Zum Feuerwehrmann: Fabian Köppel und Torben Künemund
Zum Oberfeuerwehrmann: Patrick Förste, Steffen Füllgrabe und Jan-Niklas Hölscher
Zum/r Hauptfeuerwehrmann/-frau: Marvin Diedrich, Sebastian Heinold, Tobias Bick und Annike Richter
Zum Oberlöschmeister Niklas Fuchs und Dr. Thomas Wündrich
Zum Hauptlöschmeister: Renè Wündrich

Ehrungen:
Mit dem niedersächsischen Feuerwehrehrenzeichen für 25-jährige aktive Mitgliedschaft wurden Löschmeister Kai Eisenträger und Hauptlöschmeister Markus Herzberg geehrte.

Mit dem niedersächsischen Feuerwehrehrenzeichen für 40-jährige aktive Mitgliedschaft wurden Hauptbrandmeister Ralf Mönnich, Hauptlöschmeister Thomas Heinold, Oberbrandmeister Volker Carl und Hauptbrandmeister Uwe Bock geehrte.

Mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverband Niedersachsen für 75 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurde Brandmeister Helmut Thies ausgezeichnet.