(25.04.2019, Osterode, MH) Gegen 15:50 Uhr wurde die Feuerwehr Osterode sowie der Gefahrgutzug des Brandschutzabschnitts Nord zu einem Unfall mit Gefahrgut in das Industriegebiet Leege gerufen. Dort war beim Entladen eines LKW ein 1.000 Liter IBC Behälter verunfallt. Aufgrund der Beschädigungen am Behälter traten ca. 800 Liter einer 30-prozentige Salpetersäure aus. Aufgrund des Gefälles hatte sich die Säure bis zum Eintreffen der Feuerwehr bereits auf das benachbarte Grundstück einer Müllentsorgungsfirma ausgebreitet und drohte dort in die Kanalisation zu laufen. Weiterhin bestand dort die Gefahr, dass die Säure mit dort gelagerten Metallspänen reagiert und giftige Dämpfe bildet.
Bei Eintreffen der Feuerwehr wurde die gefährdeten Bereiche von Personen geräumt und eine Absperrgrenze eingerichtet. Als weitere Maßnahmen wurde die Flüssigkeit mit Sand und Chemikalienbinder eingedämmt sowie die Kanäle des Oberflächenwassers mit Kanalblasen abgedichtet. Nachdem die Fachberater Chemie der Umweltfeuerwehr Göttingen aus Gimte eingetroffen waren wurden weitere Einsatzmaßnahmen besprochen.
Die verunreinigte Fläche wurde mit Wasser abgespült um die Säure zu verdünnen. Das Wasser wurde in den verschlossenen Oberflächenkanälen aufgefangen und auf seinen PH-Wert kontrolliert. Nachdem die Säure so verdünnt wurde, konnte sie in den Schmutzwasserkanal umgepumpt und der Kläranlage zugeleitet werden.
Zum Schutz der Einsatzkräfte vor Säurespritzern wurden die Reinigungsarbeiten unter Chemikalienschutzanzügen durchgeführt. Insgesamt kamen 16 Einsatzkräfte zum Einsatz.
Die Verpflegung am Abend übernahm der Fachzug Logistik der Kreisfeuerwehr Göttingen. Dieser bereitete für 100 Einsatzkräfte eine Warmverpflegung zu und versorgte die Einsatzkräfte auch mit warmen und kalten Getränken. MItarbeiter der Feuerwehrtechnischen Zentrale aus Katzenstein unterstützen die Einsatzkräfte vor Ort mit Atemluftflaschen und den Abtransport der eingesetzen CSA-Anzüge und Gerätschaften mittels LKW.
Nachdem die Flächen geeinigt und mittels PH-Papier auf Ihren Säurewert kontrolliert wurden, konnten die Maßnahmen vor Ort ca. gegen 1:00 Uhr beendet werden. Die Rückbau- und Reinigungsarbeiten an der Ausrüstung der Feuerwehr und somit der Einsatz konnte gegen 3:00 Uhr beendet werden.
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