Presseberichte KFV-OHA
60 Jahre Jugendfeuerwehr Herzberg
Mitte der 50er Jahre machte dem Kommando der Feuerwehr Herzberg ein Rückgang der Mitglieder zunehmend Sorgen, so Nele Steffanowski (Gruppenführerin in der JF) und Luca Gödecke (stellv. Gruppenführer) bei der Vorstellung der Chronik anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr Herzberg am Harz.
Nele Steffanowski und Luca Gödecke
Nachdem ab 1957 zwei Söhne aktiver Feuerwehrmitglieder in selbst genähten Uniformen an öffentlichen Terminen teilnahmen, beauftragte 1959 Stadtbrandmeister Erich Fuchs Löschmeister Helmut Thies mit der Gründung der ersten Jugendfeuerwehr im damaligen Landkreis Osterode am Harz.
In der Anfangszeit mussten für die 10 Jugendlichen im Alter von 8 – 14 Jahren alte Uniformen von den Müttern passend umgenäht werden.In den darauffolgenden Jahren konnte eine TS2/5 mit Saugleitungen und Saugkorb beschafft werden. 7 D-Schläuche, 3 D-Strahlrohre und ein neu in den Handel gekommener C-DCD Verteiler, gekauft aus Mitteln fördernder Mitglieder, komplettierten die Ausrüstung der Jugendfeuerwehr.
Zu dieser Zeit gab es im damaligen Landkreis Osterode noch keine Jugendfeuerwehr somit befand man sich, was die Jugendarbeit in der Feuerwehr anging, auf absolutem Neuland. Man beschränkte sich in der Ausbildung auf die reine Grundausbildung.
Schauübung der JF 1960 auf dem oberen Marktplatz in Herzberg
1964 erste Wettkämpfe auf dem Sportplatz (Hier steht heute die Sparkasse, im Hintergrund der Bahndamm)
Die Jugendfeuerwehr Herzberg ist heute, nach der Jugendfeuerwehr Lerbach, die älteste im Landkreis Göttingen. Anlässlich des Jubiläums fand am Freitag den 28.06.2019 eine Feierstunde im Martin-Luther-Haus statt.
Als Gäste konnte Ortsbrandmeister Uwe Bock, den stellvertretenden Landrat Dr. Andreas Philippi, Kreisrätin Marlies Dornieden, Bürgermeister Lutz Peters mit seinem Stellvertreter Ulrich Schramke sowie Fachbereichsleiter Wolfgang Nünemann begrüßen.
Vom Feuerwehr- und Verkehrsausschuss waren der Vorsitzende Herbert Hoeft, der stellvertretende Vorsitzende Martin Asche, sowie der ehem. langjährige Vorsitzende Erwin Kaltenhäuser gefolgt.
Aus Reihen der Feuerwehr waren Stadtbrandmeister Gerd Herrmann, Kreisbrandmeister Volker Keilholz mit seinen beiden Stellvertretern Karsten Krügener und Karsten Beuermann, sowie der Abschnittsleiter und Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverband Osterode am Harz Martin Dannhauer ins Martin-Luther-Haus gekommen.
Die Jugendfeuerwehr wurde durch Kreisjugendfeuerwehrwart Alexander Otte mit seiner Stellvertreterin Sybille Engelmann, sowie Abschnittsjugendwartin Inken Lyko mit Stellvertreterin Kristin Rosenthal und Stadtjugendwartin Mirja Apel vertreten.
Für die Notfallseelsorge war Pastor Horst Reinecke anwesend.
Nach der Begrüßung dankte Uwe Bock dem Jugendwart Florian Becker für die Planung und Organisation des Jubiläums und übergab die Moderation für den Rest des Abends in seine Hände.
Die Betreuer unter der Führung der stellvertretenden Jugendfeuerwehrwartin Katharina Bick hatten sich ebenfalls auf den Abend vorbereitet und überreichten der Jugendfeuerwehr als Geschenk ein Modell des ehemaligen LF 16-TS welches von der Jugendfeuerwehr genutzt wurde.
v.l.n.r. Volker Carl, Jonas Beck, Marvin Carl, Katharina Bick, Marvin Diedrich, Lennart Grotheer
Die Betreuer der JF und Erbauer des Modells des LF16-TS
Die Grußworte eröffnete der Stellvertretende Landrat Dr. Andreas Philippi. Er betonte, sowohl in seiner Funktion als stellvertretender Landrat als auch als Bürger der Stadt Herzberg, wie wichtig die Jugendfeuerwehr für den personellen Fortbestand der Feuerwehr ist.
Feuerwehr ist ein „Grundgesetz" für die Politiker im Landkreis Göttingen. Die freiwilligen Einsatzkräfte werden in jeder Art und Weise bei den Notwendigkeiten unterstützt, so Dr. Philippi weiter.
Auch nach seinen Recherchen ist die Jugendfeuerwehr Herzberg nach Lerbach die älteste Jugendfeuerwehr in Südniedersachsen. Auch er wollte als Kind immer Feuerwehrmann werden.
Er beobachtet mit Sorge, die derzeit gesellschaftliche Entwicklung. Immer wieder werden Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei bei der Ausübung ihrer Tätigkeit behindert oder sogar angegriffen. Die Retter brauchen Schutz, auch durch Zivilcourage der Bevölkerung.
Am Ende bedankte er sich für die geleistete Arbeit mit einem „Harzlichen Glück auf".
Bürgermeister Lutz Peters dankt den Mitgliedern des Orts- und Stadtkommandos für die Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit. Die Jugendlichen lernen bei der Feuerwehr vieles für ihr späteres Leben. Er bedankt sich bei allen Betreuern, unabhängig der Amtszeit für die geleistete Arbeit.
Die Jugendfeuerwehr existiert nicht nur in Herzberg, sondern kooperiert auch immer mit den umliegenden Ortschaften. Ein Grund, warum viele sehr gerne wieder in unsere Gegend zurückkehren möchten, sind die Strukturen hier in der Region. Die Feuerwehr trägt hier einen großen Anteil dazu bei und ist zum Teil identitätsstiftend und sehr heimatverbunden. Ihm wird häufig berichtet, dass die Mitglieder eine hohe berufliche Wertschätzung bei den ortsansässigen Firmen genießen.
Die Jugendfeuerwehr ermöglicht einen Einblick in die Technik und ist ein wichtiger und prägender Bestandteil der Jugend, so Kreisbrandmeister Volker Keilholz. Sie ist eine gute Einrichtung um Erfahrungen zu sammeln. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass Jugendliche Anlaufstellen haben wo sie sich beteiligen können und auch gefordert werden. Mit Aufstellung der Kinderfeuerwehren wird ein Einstieg in die Jugendfeuerwehr geschaffen.
Kreisbrandmeister Volker Keilholz
Er dankte den Gründern von vor 60 Jahren für Ihren Weitblick. Einen besonderen Dank richtet er an die Jugendwarte und Betreuer, die diese Tätigkeit zusätzlich zu Ihrem normalen Einsatz- und Ausbildungsdienst leisten. Im Namen der Kreisfeuerwehr gratuliert er der Jugendfeuerwehr zum Jubiläum.
Stadtbrandmeister Gerd Herrmann gratulierte ebenfalls zum Jubiläum. Es gibt verschiedene Wege an Wissen zu kommen, durch Nachdenken, durch Nachahmen und Erfahrungen. Es geht bei der Jugendfeuerwehr mehr als um Spiel und Spaß, so Herrmann, es werden Werte, Kameradschaft und Nächstenliebe vermittelt.
Jedes Mitglied muss sich auf den Anderen verlassen können. Der Beistand in der Not ist es, der den Feuerwehren einen großen Respekt in der Öffentlichkeit einbringt. Diese Werte werden in der Jugendfeuerwehr vermittelt. Die Bürgerinnen und Bürger können sich, aufgrund Ihrer guten Kinder- und Jugendarbeit, auch in Zukunft auf die Feuerwehr Herzberg verlassen.
Im Jahr 1959 war Konrad Adenauer Bundeskanzler, die Firma Mattel brachte die erste Barbie auf den Markt, das Kindergeld wurde von 30 auf 40 DM angehoben und das erste Luftkissenboot überquerte im Liniendienst den Ärmelkanal so Martin Dannhauer, 1. Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Osterode und Abschnittleiter für den Bereich des ehemaligen Landkreises Osterode. Im gleichen Jahr wurde in Herzberg die Jugendfeuerwehr gegründet, so Dannhauer weiter. Diese bietet den Mitgliedern ein abwechslungsreiches Angebot an Ausbildungsdiensten, Freizeiten und Zeltlagern und trägt damit sehr zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben bei. Er wünscht den Jugendlichen bei ihrem anstehenden Zeltlager im Südseecamp in der Lüneburger Heide viel Spaß und Freude.
Der Vorsitzende des Feuerwehr- und Verkehrsausschusses der Stadt Herzberg, Herbert Hoeft betonte, dass 60 Jahre ein berechtigter und starker Grund zum Feiern sind. Es war ein guter Umstand, dass damals die Führungskräfte die Weitsicht hatten die Jugendfeuerwehr zu Gründen. Helmut Thies und seinen damaligen Mitstreitern gebührt Dank und Anerkennung. Er wünscht den Jugendlichen immer gesunde Heimkehr nach jedem Dienst.
Rainer Sause, von der Herzberger Schützengesellschaft, zitiert aus Schillers Glocke über die Macht des Feuers. Er weiß aus eigener Erfahrung zu berichten, wie schwer es in der heutigen Zeit ist Jugendliche für die ehrenamtliche Tätigkeit zu motivieren.
Markus Olbrich von der Polizei Herzberg bedankt sich für die Einladung und wünscht der Jugendfeuerwehr Herzberg alles Gute zum Jubiläum. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Polizei ist vorbildlich.
Ebenfalls „Happy Birthday" sagten an diesem Abend auch Kreisjugendfeuerwehrwart Alexander Otte mit seiner Stellvertreterin Sybille Engelmann. Die beiden hatten an diesem Abend zwei besondere Ehrungen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr zu überreichen.
Brandmeister Helmut Thies, Initiator und Gründungsjugendfeuerwehrwart im Jahr 1959 wurde von Alexander Otte mit dem „Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr" ausgezeichnet.
Weiterhin wurde dem aktuellen Jugendfeuerwehrwart Brandmeister Florian Becker die „Floriansmedaille" der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr verliehen.
Weiterhin wurden an dem Abend die Gründungsmitglieder Heino Schünemann und Wolfgang Heske mit dem Ehrenzeichen für „60-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr" des Landesfeuerwehrverbands Niedersachsen ausgezeichnet.
v.l.n.r. Wolfgang Heske, Heino Schünemann und Martin Dannhauer
In seinem Schlusswort erinnerte Florian Becker an alle Mitglieder, die in der Jugendfeuerwehr waren. Ihm hat die Arbeit mit allen Betreuern immer Spaß gemacht. Er bedankt sich bei den Anwesenden für ihr Erscheinen und für die überreichten Geschenke. Danke an alle die, die der Jugendfeuerwehr immer zur Seite stehen. Dank an die Verwaltung der Stadt Herzberg, dem Stadt- sowie Ortskommando und natürlich der Dank an die Jugendlichen, dass Diese immer „zur Stange gehalten" haben.
Brennende Holzkohlebriketts beschäftigen mehrfach die Feuerwehr
(27.06.2019, Herzberg, UB) Am Donnerstag kam es zu einem Brand mehrerer Paletten mit Holzkohlenbriketts.
Ein ortsansässiges Logistikunternehmen hatte gegen 10:00 Uhr eine LKW- Ladung von insgesamt 16 Paletten von in Kartons verpackte Holzkohlenbriketts geliefert bekommen.
Gegen 12:00 Uhr bemerkten Mitarbeiter Rauch und Brandgeruch von den Paletten ausgehend. Per Telefon wurde Kontakt zur örtlichen Feuerwehr Herzberg aufgenommen, die dann mit 3 Personen und dem Hilfeleistungslöschfahrzeug „HLF 20“ die Schadenstelle begutachtete. Mit der Wärmebildkamera wurde in zwei der Paletten Glutnester lokalisiert und mit einem C- Rohr abgelöscht.
Es stellte sich heraus, dass die Ladung Holzkohlebriketts bereits auf der Autobahn einen Feuerwehreinsatz ausgelöst hatte. Den Ladepapieren war zu entnehmen, dass schon vorher zwei brennende Paletten abgeladen und entsorgt worden waren. Anschließend wurde der LKW samt der Ladung von der dortigen Feuerwehr und Polizei wohl zur Weiterfahrt freigegeben. Wo genau sich Dies ereignete konnte vorerst nicht ermittelt werden, da der ukrainische LKW bereits seine Fahrt fortgesetzt hatte. Hierzu nahm die Polizei Herzberg Ermittlungen auf.
Am Nachmittag gegen 16:30 Uhr flammten erneut 2 Paletten Stapel auf. Dies wurde von Passanten bemerkt, die sofort die Feuerwehr Herzberg alarmierten. Mit 2 Löschfahrzeugen, dem Einsatzleitwagen und insgesamt 18 Einsatzkräften war die Feuerwehr vor Ort. Es wurden der Großteil der Paletten abgepackt, kontrolliert und ggf. abgelöscht. Dieser Einsatz war gegen 18:00 Uhr beendet.
In der Nacht zu Freitag wurde gegen 1:05 Uhr die Feuerwehr erneut alarmiert. Die letzte verbliebene Palette hatte sich erneut entzündet und musste abgelöscht werden. Auch hier war die Feuerwehr mit 18 Einsatzkräften und drei Fahrzeugen vor Ort. Gegen 1:45 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.
69. Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverband Osterode am Harz e.V.
Am Freitag den 14.06.2019 fand in der Gaststätte „Zum schwarzen Bären“ in Förste die 69. Delegiertentagung des Kreisfeuerwehrverbandes Osterode am Harz statt.
Als Gäste konnte 1. Vorsitzender Martin Dannhauer die Kreisrätin Marlies Dornieden, den Bürgermeister der Stadt Osterode Klaus Becker sowie den Ortsbürgermeister Bernd Fröhlich und Pastor Wolfgang Teicke begrüßen.
Aus Reihen der Feuerwehr waren Bezirksbrandmeister a.d. Otmar Niemann, Kreisbrandmeister a.D. und Ehrenmitglied Heinz Gärtner, der Kreisbrandmeister Volker Keilholz mit seinen beiden Stellvertretern Karsten Krügener und Karsten Beuermann sowie der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Göttingen Martin Willing und vom Feuerwehrverband Duderstadt/Eichsfeld der Stellvertretende Vorsitzende Claus Bode der Einladung gefolgt.
Die Polizei wurde vom Polizeidirektor Rainer Nolte, das THW durch Dirk Töpperwien und Ulrich Neuse vertreten.
In seinem Bericht ging Martin Dannhauer auf die neuen Herausforderungen für die Feuerwehren im letzten Jahr ein. Neben den üblichen Bränden und Hilfeleistungen hat der trockene Sommer in Deutschland und anderen Teilen Europas zu erheblichen Waldbränden geführt.
Im internationalen Vergleich sind die in Deutschland abgebrannten Wald- und Wiesenflächen vergleichsweise klein. Dies macht auch nochmals deutlich, welche erfolgreiche Arbeit die deutschen Feuerwehrleute geleistet haben.
Erstmalig unterstützen deutsche Feuerwehrkräfte bei einem Einsatz im EU Ausland. Im Hochsommer 2018 rückten aus dem Landkreis Nienburg 52 freiwillige Feuerwehrleute mit neun Einsatzfahrzeugen nach Schweden aus
Ab dem 23.09.2018 unterstützten Teile der Kreisfeuerwehr aus den Brandabschnitten des Landkreises Göttingen den Einsatz zur Bekämpfung des Moorbrands bei Meppen. Der aus 38 Einsatzkräften und neun Fahrzeugen bestehende Verband unter Führung von Kreisbrandmeister Volker Keilholz brach zum Einsatzort auf und kehrte nach 48 Stunden Einsatz zurück. Ein zweites Kontingent machte sich am 29.09. auf den Weg nach Meppen.
Als nennenswerten Einsatz ging Dannhauer auf den Waldbrand an der Hanskühnenburg ein. Aufmerksame Wanderer hatten durch Zufall aufmerksame Wanderer eine Rauchsäule entlang ihres Wanderweges bemerkt und die Leitstelle informiert. Neben dem Einsatz der örtlichen Feuerwehren unterstützte der Unimog der Feuerwehrtechnischen Zentrale und transportierte zwei Verstärkerpumpen an Ihre Einsatzorte
Der Gerätewart der Feuerwehr Lonau unterstütze den Transport von Schläuchen ebenfalls mit seinem privaten ATV (All Terrain Vehikel). Damit der Unimog der FTZ die Einsatzstelle erreichen konnte, mussten am Wanderweg einige Bäume mit Motorsägen zurückgeschnitten werden. Hier hat sich wie so oft, so Dannhauer, der Einsatz des Unimog der FTZ bewährt. Erfreut äußerte sich Dannhauer darüber, dass der Landkreis bereits einen Ersatz für den in die Jahre gekommen Unimog beschafft hat.
Sein Dank gilt allen Kameradinnen und Kameraden für ihren Einsatz zum Wohle aller Bürger, sowie auch überörtlich in den verschiedensten Bereichen und Einheiten. Ohne dieses ehrenamtliche Engagement ist ein flächendeckender Brand- und Katastrophenschutz in Niedersachsen nicht möglich. Die Freiwilligen Feuerwehren sind deshalb von existenzieller Bedeutung für das Land und die Menschen. Es darf auch nicht übersehen werden, dass die Feuerwehren weit über ihre unmittelbaren Aufgaben hinaus auch erheblich zum gesellschaftlichen Leben in den Orten und kleinen Städten beitragen, sie sind oftmals eine tragende Säule.
Gleichzeitig nahm der Vorsitzende die Politik in die Pflicht, man können doch nicht ernsthaft von den Feuerwehrleuten verlangen, dass sie mit über 30 Jahre, teilweise fast 40 Jahre alten Fahrzeugen des Bundes in Katastropheneinsätze gehen. Sie können sich doch nicht glaubhaft vor Ihre Feuerwehrleute stellen und über die Förderung des Ehrenamtes reden. Diese Fahrzeuge gehören ins Museum und nicht mehr in den Einsatz
Er wünscht sich auch ein Konzept für die Beschaffung von Fahrzeugen der Kreisfeuerwehr. Zum Anfang der Kreisfusion gab es Arbeitsgruppen für verschiedene Themen u.a. für Beschaffungen. Hier wäre es äußerst sinnvoll diese Gruppen wieder mit Leben zu füllen um ein Fahrzeugkonzept zu erstellen und am Besten auch umzusetzen.
Die Feuerwehren genießen eine große Wertschätzung in der Öffentlichkeit, aber leider gibt es auch immer häufiger Übergriffe auf Rettungskräfte und Polizeibeamte. „Jeder, der einen Vertreter des Staates, angreift greift den Staat an. Deswegen fordert der Deutsche Feuerwehrverband mehr Respekt vor Einsatzkräften:
Um ein klares Signal setzen zu können, so Dannhauer, müssen verbale Bedrohungen und Gewaltaufrufe, die bislang unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit liegen, zwingend strafrechtlich verfolgt werden.
Wir fordern die Gesellschaft, insbesondere Politik, Justiz, Bevölkerung und Medien, dazu auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und die Einsatzkräfte vor Gewalt zu schützen.
Auch das Thema Kreisjugendfeuerwehr konnte im vergangenen Jahr vorangebracht werden. Die Vorstände der Feuerwehrverbände im Landkreis Göttingen haben mehrere Male mit Vertretern der Kreisverwaltung zusammengesessen um die neue Jugendordnung, zu erstellen. Nachdem nun auch die letzten Punkte geklärt sind, wird diese Jugendordnung nach Zustimmung aller Beteiligten in Kraft gesetzt.
Am Ende seines Berichts bedankte sich Martin Dannhauer bei Allen für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Abschnittsjugendfeuerwehrwartin Inken Lyko berichtete, dass im Verbandsgebiet 33 Jugendfeuerwehren mit 423 Mädchen und Jungen sowie 11 Kinderfeuerwehren mit 198 Mitgliedern bestehen. Zwei Wochen zuvor führte die Kreisjugendfeuerwehr bei hochsommerlichen Temperaturen die Kreiswettbewerbe in Seulingen durch. Hierbei ist die Jugendfeuerwehr Steine Vize-Kreismeister geworden und tritt mit 11 anderen Gruppen aus Landkreis Göttingen am 23.06.2019 bei den Bezirkswettbewerben in Hann. Münden an. Die neue Kreisjugendordnung soll auf dem 26.10.2019 in der Mehrzweckhalle in Hörden stattfindenden Kreisjugendfeuerwehrtag verabschiedet werden. Hierzu lädt Inken Lyko herzlich ein.
In den 8 bestehenden Musik- und Spielmannszügen sind 225 Musikerinnen und Musiker aktiv, so Kreisstabsführer Harald Wächter in seinem Bericht. Davon leisten 40 Mitglieder zusätzlich Dienst in den Einsatzabteilungen der Feuerwehren. Weiterhin berichtet er über das 20. Wohltätigkeitskonzert, dass am 24.03.2019 in der Stadthalle in Osterode durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 470 Karten verkauft. Herald Wächter dankt der Stadt Osterode für die kostenfrei Stadthallennutzung sowie der Sparkasse für die Spende der Plakatwerbung. Der Erlös von 3.300,00 Euro kommt in diesem Jahr der Notfallseelsorge und dem Hospiz Osterode zugute.
Kreisbrandschutzerzieher Benjamin Eisfeld gab in seinem Bericht einen kurzen Überblick über die Brandschutzerziehung im Verbandsgebiet. Während eine Kameradin das Einstiegsseminar an der „Niedersächsischen Akademie für Brand und Katastrophenschutz“ in Celle besuchen konnte, sind zwei andere Brandschutzerzieher aus Ihren Ämtern ausgeschieden. Er erinnert an den Anhänger der Brandschutzerziehung, der von den Ortsfeuerwehren gerne ausgeliehen werden kann.
Kreisrätin Marlies Dornieden eröffnete die Grußworte der Gäste und ging auf die Situation des Feuerwehrzentrums und der FTZ in Potzwenden ein. Sie stellte fest, dass entgegen anderslautenden Darstellungen kein Gutachten zum Sparpotential bei den beiden FTZ vorliege. Allerdings sei vor dem Hintergrund, dass für beide Standorte zukünftig Investitionen von ca. zwei Millionen Euro vorgesehen seien, eine ergebnisoffen Machbarkeitsstudie geplant, in deren Rahmen anhand der Kriterien Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit Optionen für eine FTZ im Landkreis geprüft werden solle. Es sei eine Vielzahl von Fragen zu klären, nicht zuletzt die Eignung und Verfügbarkeit von Flächen. Unzutreffend sei auch die „Presseente“, die von einem Neubau in der Stadt Göttingen berichte. Zu keinem Zeitpunkt wurde über entsprechende Absichten gesprochen. „Im Prinzip liege der günstigste geographische Punkt zwischen Herzberg und Ebergötzen“. Jetzt gelte es aber erst einmal, die Prüfungsergebnisse abzuwarten. Sie rechne Ende des Jahres damit. In jedem Fall sei nie ein Beschluss gefallen, eine FTZ zu schließen oder zu verkaufen, beziehungsweise neu zu errichten.
Ebenso unglücklich seien die Formulierungen in der Presse zum Thema „Pilotprojekt Feuerwehr in der Schule“ gewesen, so Frau Dornieden. Der Kreistag habe bislang „nur“ beschlossen, diesbezüglich die Verwaltung zu beauftragen, Gespräche mit den Schulen, dem Kreisbrandmeister und den Kreisfeuerwehrverbänden zu führen. Wie und unter welchen Voraussetzungen dieser Vorschlag realisierbar ist, müsse jetzt erst einmal mit allen potentiellen Beteiligten besprochen werden. „Der Beschluss, dieses Pilotprojekt sofort einzuführen existiert nicht
Abschließend lobte Marlies Dornieden die gute Zusammenarbeit der gesamten Feuerwehren im Landkreis und dankte allen Kameradinnen und Kameraden für ihren immerwährenden engagierten Einsatz. Erfreut hob sie insbesondere hervor, dass durch gemeinsame Hilfeleistungseinsätze, wie beispielsweise beim Moorbrand in Meppen, das „Kennenlernen und Zusammenwachsen der Wehren aus allen vier Abschnitten sehr gut gelinge“.
Die Grüße von Rat und Verwaltung der Stadt Osterode überbrachte Bürgermeister Klaus Becker auch er betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Arbeit der Feuerwehren für die Bürgerinnen und Bürger.
Polizeidirektor Rainer Nolte, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Göttingen bedankte sich in seinem Grußwort bei den Angehörigen der Feuerwehr für die gute Zusammenarbeit. Der Wechsel der Polizei im Altkreis Osterode von der Polizeiinspektion (PI) Northeim/Osterode zur PI Göttingen verlief reibungslos. Der neue Landkreis Göttingen wird somit von einer Polizeiinspektion betreut. Er freut sich auch weiterhin auf eine gute, professionelle und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Pastor Wolfgang Teicke berichtet über eine ganz persönliche Erfahrung bei der Feuerwehrmitglieder geholfen haben und bedankt sich bei den Anwesenden für Ihren ehrenamtlichen Einsatz.
Martin Willing, Vorsitzender des „Feuerwehrverband Göttingen e.V.“ überbrachte die Grüße der Göttinger Kameradinnen und Kameraden und berichtet ebenfalls über aktuelle Themen seines Verbandes.
In einem eigenen Tagesordnungspunkt bedankte sich Kreisbrandmeister Volker Keilholz für die Einladung und berichtet über aktuelle Themen der Kreisfeuerwehr.
Zum 31.12.2018 bestehen im Landkreis Göttingen 154 Feuerwehren mit 5.466 aktiven Kameradinnen und Kameraden, somit ein Plus von 132. Die Zahlen der Jugendfeuer- und Kinderfeuerwehren sind stabil mit leichten Steigerungen. Bei den Musik- und Spielmannzügen ist einen Verlust von 28 Mitgliedern zu verzeichnen.
Die Zahl der Einsätze im Landkreis Göttingen ist von 2017 zu 2018 um 459 gestiegen. Die Ursachen waren u.a. die Trockenheit, die Unwetter, die blinden und böswilligen Alarme sowie sonstigen Einsätze. Wenn ich nur die ersten Monate im Jahr 2019 sehe, so Keilholz, muss man feststellen, dass die Einsatzzahlen weiter ansteigen und das Ehrenamt noch mehr gefordert ist. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 3.343 Einsätze von den Feuerwehren im Landkreis Göttingen abgearbeitet.
Der Einsatz beim Moorbrand in Meppen hat gezeigt, dass es besondere Anforderungen gibt, bei denen man vom Bereitschaftsgedanken bei Bedarf auch Abstand nehmen muss.
„Singlebereifte, voll geländegängige Tanklöschfahrzeugen mit mindestens 2000 Liter Wasser“, so lautete die Anforderung aus Meppen. Nach Absprache mit den Abschnittsleitern, den Stadt- und Gemeindebrandmeistern sowie unter der Berücksichtigung, dass keine Kommune geschwächt wird, wurden die Fahrzeuge aus aus Barterode, Bad Grund, Bremke, Brochthausen, Scharzfeld, Rhumspringe und Pöhlde zusammengestellt. Einsatzleitwagen wurden aus Landwehrhagen und Seulingen angefordert, die Führung übernahm der Kreisbrandmeister zusammen mit dem Bereitschaftsführer Nord Thomas Domeyer beim Ersten, und Bereitschaftsführer Ost beim zweiten Abmarsch.
Das Land plant den Erlass für die Kreisfeuerwehrbereitschaften zu ändern. Diese sollen auf je eine Bereitschaft pro 200.000 Einwohner reduziert werden. Eine geplante Auslieferung von 8 Katastrophenschutzfahrzeugen vom Typ „LF KatS“ je Bereitschaften soll in ca. 10 - 15 Jahren abgeschlossen sein. Der Plan, hierzu ca. 1/3 aus Mitteln der Feuerschutzsteuer einzusetzen und nicht an die Städte und Gemeinden auszuzahlen ist strikt abzulehnen da dieses Geld in den Kommunen für die Ausrüstung und Ausstattung der Feuerwehren benötigt wird.
Neue Herausforderungen sind die Reduzierung der Brandabschnitte von 4 auf 3 und die damit verbundene Reduzierung auf drei Kreisfeuerwehrbereitschaften, eine Verschlankung der Umweltfeuerwehr und die Prüfung der Auflösung eines Fachzuges Logistik. Hier ist man mit der Verwaltung dabei die Standpunkte und erforderlichen Notwendigkeiten festzustellen sowie die erforderlichen Bedarfe und Änderungen zu erarbeiten. Die erste Klausurtagung hat bereits stattgefunden, eine zweit wird folgen. Die Ergebnisse sowie die Forderungen der Feuerwehr werden dann mit den Stadt- und Gemeindebrandmeistern sowie den Führungskräften der Kreisfeuerwehr besprochen.
Zum Thema Feuerwehr AG in Schulen sagt der Kreisbrandmeister, dass aus seiner Sicht es besser gewesen wäre, man hätte sich vorher an einen Tisch gesetzt um die offenen Punkte zu besprechen. Wer stellt die Fahrzeuge, Bekleidung, Freistellung der Ausbilder, Verträge usw.. Er findet es gut und es ist ein Weg um Mitglieder für die Feuerwehren zu bekommen. Auch wenn wir fähige Ausbilder in unseren Reihen haben, wird das Thema wieder auf dem Ehrenamt ausgetragen.
„Alle Punkte sollen und müssen uns keine Angst machen, denn wir sind eine Gemeinschaft, die geschlossen auftreten kann und auch vorbildlich zum Ehrenamt steht“ so Volker Keilholz am Ende seines Berichtes.
Bei den anstehenden Wahlen wurde Fredericke Backhoff einstimmig zur neuen Geschäftsführerin gewählt. Somit ist dieses wichtige Amt im Vorstand erstmals mit einer Frau besetzt. Weiterhin wurde Stefan Böhm von der Feuerwehr Förste einstimmig für die nächsten 2 Jahre zum Kassenprüfer gewählt.
Folgende Ehrungen wurden im Anschluss vorgenommen:
Silberne Ehrennadel Kreisfeuerwehrverband:
Florian Becker, Kreisausbilder
Christian Becker, Kreisausbilder
Michael Steffanowski, Kreisausbilder
Andreas Müller-Zier, Feuerwehr Herzberg
Goldene Ehrennadel Kreisfeuerwehrverband:
Andreas Boschen, Kreisausbildung
Gerd Herrmann, Feuerwehr Lonau
Jürgen Rosenthal, Feuerwehr Badenhausen
Thomas Schulze, Feuerwehr Freiheit
Bronzene Ehrennadel Landesfeuerwehrverband:
Kai Probst, Feuerwehr Lasfelde
Silberne Ehrennadel Landesfeuerwehrverband:
Andre Strobl, Feuerwehr Neuhof
Dietmar Limburg, Feuerwehr Lasfelde
Zum Abschluss wurde Abschnittsbrandmeister Thomas Schulze verabschiedet. Thomas Schulze war langjähriger Stadtbrandmeister in Osterode und stellvertretender Kreisbrandmeister sowie 2. Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverband Osterode am Harz. Nachdem er 2017 das Amt des ersten Vorsitzenden übernommen hatte legte er dieses im Frühjahr 2018 aus persönlichen Gründen nieder. Die aktuellen Vorsitzenden Martin Dannhauer und Markus Herzberg bedankten sich bei ihm für die jahrelang geleistete Arbeit im Verband und überreichten ihm einen Präsentkorb.
Die Geehrten und Gewählten (Foto: Petra Bordfeld)
Jugendfeuerwehren üben gemeinsam
(21.06.2019, Bad Sachsa/Walkenried, DK) Die Jugendfeuerwehren aus Bad Sachsa und Walkenried haben sich am letzten Freitag zu einem ersten gemeinsamen Dienst getroffen.
Die 18 Mitglieder der Jugendfeúerwehr und insgesamt 10 Jugenwarte und Betreuer hatten eine Menge vor, unter anderem stand das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund, sowie Geräte- und Fahrzeugkunde.
An verschiedenen Stationen lernten die Nachwuchs-Brandschützer verschiedene Fahrzeuge und Gerätschaften der Ortsfeuerwehren kennen, hier standen diesmal aus Bad Sachsa die Drehleiter (DLK 23/12), der LKW Dekon-P und aus Walkenried der SW 2000 (Schlauchwagen) im Vordergrund. Der Dekon-P und der SW 2000 sind Fahrzeuge, die im Rahmen der Kreisfeuerwehrbereitschaft im Abschnitt Nord ihren Dienst einmal im Gefahrengutzug und einmal im Wasserförderungszug versehen.
Auch die Kameradschaft wurde noch gepflegt, denn zum Abschluss des Dienstabends wurde noch gemeinsam gegrillt und die Ausbildung noch einmal im Nachgang betrachtet. Die Jugendlichen, sowie auch die Jugendwarte möchten gerne weitere Dienste in dieser Form abhalten, so soll nach den Sommerferien ein weiterer Dienst gemeinsam am Rüstwagen der Ortsfeuerwehr Neuhof stattfinden.
Interessierte Jugendliche ab dem zehntem Lebensjahr, welche in den Dienst der Jugendfeuerwehr gerne mal reinschnuppern möchten, sind bei den Jugendfeuerwehren der Stadt Bad Sachsa und der Gemeinde Walkenried willkommen, Ansprechpartner sind hier die Ortsbrandmeister oder die Jugendwarte der Ortsfeuerwehren.