Presseberichte KFV-OHA
Gastbeitrag Feuerwehr Gleichen Kreisfeuerwehrbereitschaft bei Hochwasserkatastrophe im Einsatz
Hier ein Bericht von Cord Hartung, Einsatzdokumentation der Gemeinde Gleichen über den Einsatz der "neuen" Kreisfeuerwehrbereitschaft Göttingen im Hochwassereinsatz.
Für diese Schadenslage wurden Feuerwehren aus allen drei Verbandsgebieten (KFV OHA/KFV GÖ/FV DUD) im neuen Landkreis Göttigen zusammgestellt um der Bevölkerung im Landkreis Hildesheim zu helfen.
Danke an Cord für diesen umfangreichen Bericht.
Kreisfeuerwehrbereitschaft Göttingen bei Hochwasser im Einsatz
Gleichener Feuerwehren unterstützen vom 25. -28.07.2017 im Landkreis Hildesheim
Das Tiefdruckgebiet "Alfred" hatte ganze Arbeit geleistet. Nach Dauerregen von bis zu 140 Liter pro Quadratmeter in Südniedersachsen kam es am Dienstag, 25.08.2017 im Landkreises Göttingen zu Überflutungen, verschlammten Straßen und vollgelaufenen Kellern. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz.
Aufgrund des Hochwassers und einem Hilfegesuchs des Landkreises Hildesheim, wurde am späten Dienstagabend die Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) des Landkreises Göttingen zur Unterstützung alarmiert.
Erwartet wurde eine Flutwelle der "Innerste", einem aus dem Harz Richtung Hildesheim abfließenden Flusses. Die Pegel der "Innerste" und weiterer Nebenflüsse stiegen bedrohlich schnell an, man musste mit dem Schlimmsten rechnen.
In Herzberg am Harz trafen sich daraufhin um 23:00 Uhr Feuerwehrkolonnen aus allen Richtungen des Landkreises Göttingen, dabei hatte der Landkreis selbst in einigen Orten mit Hochwasser zu kämpfen.
Unter der Leitung von Kreisbrandmeister Volker Keilholz wurde mit 140 Einsatzkräften in den neuen Einsatzraum Bad Salzdetfurth im südlichen Landkreis Hildesheim verlegt und dort bis zum 28.07.2017 im Einsatz waren.
Die Gleichener und Friedländer Kräfte wurden dem 2. Zug zugeteilt, dazu kam noch ein Tanklöschfahrzeug aus Ebergötzen. Der Zug hatte mit zugeteilten Helfern zeitweise 50 Einsatzkräfte.
In der Kleinstadt sollte zunächst am frühen Mittwochmorgen ein Kurheim gesichert werden, das durch das Hochwasser bedroht war. Trotz des unermüdlichen Einsatzes mit weiteren Freiwilligen Feuerwehren der 5. Regionsfeuerwehr Hannover und der Unterstützung von zahlreichen freiwilligen Helfern wurde die Altstadt in Bad Salzdetfurth komplett von dem Fluss "Lamme" überflutet.
Es wurde gegen die Fluten gekämpft und man musste doch aufgeben. Das Hochwasser stieg zu schnell an, die eingesetzten Pumpen kamen gegen die Fluten nicht mehr an.
Unsere Kräfte sicherten daraufhin alle Hauseingänge der Altstadt mit Sandsäcken.
Immer wieder wurden unbekannte Rauchentwicklungen gemeldet und Brände vermutet, es stellte sich jedoch bald heraus, dass Wasserdampf infolge kochenden Wassers in den Trafostationen und Hausanschlüssen hierfür ursächlich war.
Inzwischen ist das Wasser dort wieder abgeflossen – und das volle Ausmaß des entstandenen Schadens wurde sichtbar. Zahlreiche Läden sind ruiniert, viele Wohnhäuser kaum noch bewohnbar. Vieles in den Häusern ist von dem brackigen Hochwasser zerstört worden.
Anschließend wurden durch die KFB Göttingen, 2. Zug, in der Straße "Lammetal" bis in den Abend reihenweise geflutete Keller ausgepumpt und ein Einkaufsmarkt vor der Überflutung gesichert.
Nach einer kurzen Nacht mit Übernachtung in einer Grundschule wurde dann am Donnerstagmorgen in den Ort Klein Düngen verlegt. Hier verläuft die hochwasserführende "Lamme" durch den Ort, außerdem war in Sichtweite des Dorfes auf 200m Länge ein Damm der "Innerste" gebrochen und hatte die gesamte Umgebung geflutet. Eine Wasserlandschaft war entstanden. Viele Haushalte waren ohne Strom, deshalb Gefriertruhen abgetaut, ohne Kochmöglichkeit, ohne Dusche und ohne Telefon. Das Handynetz gab es nur eingeschränkt oder gar nicht. Bereits in der Nacht waren die Anwohner aufgefordert, ihre Autos in Sicherheit zu bringen.
Weitere Ortschaften waren komplett überflutet und von der Außenwelt abgeschnitten.
Die KFB Göttingen hatte gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW) die Aufgabe den bei Bad Salzdetfurth liegenden Ort Klein Düngen zu sichern. Hierbei hatten der Schutz einer zentralen Hebeanlage, sowie stromführenden Einrichtungen des Energieversorgers Vorrang. Es wurden von der Feuerwehr Sandsäcke aus einer Befüllstation in Bad Salzdetfurth geholt und hieraus Dämme an gefährdeten Stellen im Ort gebaut. Parallel hierzu wurden Gräben und Keller ausgepumpt. Das alles bei schwülwarmen Temperaturen und nicht mehr keimfreien Wasser.
Bemerkenswert war die enorme Hilfsbereitschaft und Nachbarschaftshilfe im Ort. Firmen wie Privatpersonen haben hierbei tatkräftig unterstützt. Fremde Menschen, die nicht unmittelbar vom Hochwasser betroffen waren, hatten sich gemeldet und gefragt, ob sie helfen können oder Verpflegung vorbei bringen sollen. Für die Feuerwehren standen Tabletts mit Kaffee, Wasser und Brötchen vor den Türen. Das war wirklich enorm. Jeder half hier, wo er konnte.
Aber es gab auch ein anderes, negatives Bild. Leider. Hochwasser-Touristen. „Die haben zu geschaut, wie wir hier abgesoffen sind, aber mitanpacken wollten die nicht.“, so die Aussagen von Anwohnern. Sie haben mit Ihren Autos die Zufahrten blockiert, Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit behindert. Mussten mit Ihren Kindern und dem Handy am Ort des Geschehens dabei sein. Oder mussten diskutieren warum Straßen gesperrt sind, der Strom abgeschaltet sei oder das man doch Alles ganz anders machen müsste.
In dem stark betroffenen Neubaugebiet konnte erst am Donnerstagnachmittag mit dem Auspumpen der Keller begonnen werden. Bei einigen Häusern musste Restwasser im Haus bleiben, um Schäden durch Auftrieb zu vermeiden. Die Entwässerung von Drainagen war besonders wichtig.
Am Donnerstagnachmittag erreichte eine Ablösung mit 28 "frischen" Einsatzkräften aus dem Landkreis Göttingen das Einsatzgebiet, denn einige der bereits im Einsatz befindlichen Kräfte mussten wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde die gesamte Pumpleistung des 2. Zuges gebündelt, um eine große Mulde zu entwässern, damit der Wasserdruck von den Häusern genommen werden kann. Parallel dazu wurde ein Sandsackdamm an einem Haus errichtet und mit Leistungspumpen des THW der Wasserspiegel abgesenkt.
Durch die Zusammenschaltung der Pumpen wurde die Nacht über eine Förderleistung von 10.000l/min erreicht.
Die aufgestellte KFB pumpte während der Nacht in Klein Düngens Neubaugebiet "Fohlenfeld" mehrere Keller leer und wurde am Freitagmittag aus dem Einsatz entlassen.
Nach der Rückkehr in die Heimatstandorte stand eine ausgiebige Nachbereitung der Fahrzeuge und der Ausrüstung an.
Gut das alle Einsatzkräfte gesund in ihre Heimatstandorte zurückgekehrt sind und während des Einsatzes die Lage im Landkreis Göttingen entspannt blieb.
Nach der Rückkehr bedankte sich der Landrat Reuter auf dem Schützenplatz in Herzberg persönlich bei allen Einsatzkräften.
Bürgermeister bedankt sich bei den Einsatzkräften
Starkregen: „Hilfsdienste haben einen tollen Job gemacht!“
Bürgermeister bedankt sich bei den Einsatzkräften
Osterode am Harz, 27. Juli 2017
Osterodes Bürgermeister Klaus Becker hat sich bei Stadtbrandmeister Thomas Schulze, dem stellvertretenden Ortsbrandmeister der Kernstadtwehr, Bernd Rogge, und Vertretern des THW stellvertretend für alle Einsatzkräfte, die seit Montag im Einsatz gegen die Regenmassen waren, bedankt. „Alle Hilfsdienste haben einen tollen Job gemacht“, so der Verwaltungschef.
Durch die extremen Regenfälle, die seit Montag auch über Osterode am Harz niedergegangen sind, sind an vielen Teilen des Stadtgebietes einschließlich der Ortschaften heikle Situationen entstanden. Einige Bäche sind so stark angeschwollen, dass sie über die Ufer getreten sind, in viele Keller ist Wasser eingedrungen. In der Sösestadt war die Situation aber zum Glück bei weitem nicht so dramatisch wie bei den Nachbarn im Landkreis Goslar. „Es ist aber nicht nur dem Glück, sondern auch dem umsichtigen und tatkräftigen Einsatz aller eingesetzten Dienste zu verdanken, dass Schlimmeres verhindert werden konnte“, so Becker. Neben den Freiwilligen Wehren aus der Kernstadt und Ortsteilen waren auch das Technische Hilfswerk (THW) aus Goslar und Bad Lauterberg, Einheiten der Bad Lauterberger und der Herzberger Wehr und der Versorgungszug des Landkreises Göttingen im Einsatz. Becker betonte, dass die Kameradinnen und Kameraden dieser Hilfsdienste ihre Freizeit einsetzen, um Schäden von Personen oder Sachen abzuwenden: „Das verdient höchsten Respekt und die Anerkennung jedes Osteroders, das kann man gar nicht oft genug sagen“, betonte er.
Umweltfeuerwehr geht beim NDR On Air
Geschrieben von NORDDEUTSCHER RUNDFUNK Redaktion Wort am 10. Juli 2017
Viel zu erzählen gab es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Radio Niedersachsen. Am 10. Juli zwischen 12:00 und 13:00 Uhr unterhielten sich Albert Sasse, Ingo Wiegmann und Heiko Böhlken mit Moderatorin Anke Genius über 25 Jahre Umweltfeuerwehr im Landkreis Göttingen.
v.l.n.r Albert Sasse, Anke Genius, Ingo Wiegmann und Heiko Böhlken
Die Umweltfeuerwehr im "alten" Landkreis Göttingen ist am 1. Januar 1992 gegründet worden. Nach der Fusion der Landkreise Göttingen und Osterode kümmern sich gemeinsam mit dem jetzigen Fachzug "Gefahrgut Nord" (ehemals Gefahrgutzug des Landkreis Osterode, der bereits auf eine 30 jährige Geschichte zurückblicken kann) insgesamt 170 Feuerwehrmänner und -frauen um die Gefahrenabwehr in Sachen ABC. Hier geht es um Gefahrstoffen verschiedener Art, erläutert Albert Sasse. Das kann radioaktives, biologisches oder chemisches Material sein, vom dem Gefahren für Menschen und Umwelt ausgehen. Ein Beispiel nennt er auch gleich: Ein LKW mit einer Ladung Rattengift hatte 2014 einen Unfall und lag quer auf der Fahrbahn der Autobahn A7 in Höhe Göttingen. Nach den ersten Einsatzmaßnahmen der örtlich zuständigen Feuerwehr rückten die alarmierten Spezialkräfte an und waren für drei Tage im Einsatz, bis alles wieder gesichert und aufgeräumt war. Der Unfall passierte am Wochenende vor Weihnachten - für die Feuerwehrleute im Einsatz fielen die letzten Einkäufe schlicht aus, lächelt er.
Heiko Böhlken erinnert sich an seinen ersten Einsatz im September 1992: Damals war ein LKW von einer Brücke gestürzt und das brennbare, ätzende und reizende Cyclohexanon ausgelaufen. Zur Umweltfeuerwehr gehören diverse Fachberater, auch von der Polizei, die darüber informieren, wie das Gefahrgut entsprechend behandelt, bekämpft, entsorgt oder weitertransportiert wird. Außerdem führt der Zug Spezialausrüstung mit, um die Umweltfeuerwehrmänner gegen jedwede Gefahrstoffe auszustatten, damit sie mit den Materialien sicher umgehen können, ergänzt Ingo Wiegmann.
Für den Dienst in der Umweltfeuerwehr muss jedes Mitglied bestimmte Lehrgänge besuchen und sich zunächst die nötigen Fachkenntnisse aneignen. Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute investieren deshalb viel Zeit und Energie in ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Zusätzlich zu den regelmäßigen Übungsdiensten -teilweise alle drei Wochen-, treffen sich die Einsatzkräfte zweimal im Jahr mit anderen Gefahrstoffeinheiten, ABC-Zügen und Umweltfeuerwehren aus Südniedersachsen in einer Arbeitsgruppe zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch.
Jeder der Freiwilligen ist im Besitz eines digitalen Meldeempfängers über den er zum Einsatz alarmiert wird. Es können aber, wenn zu wenige Feuerwehrleute zu einer Gefahrenstelle kommen, immer noch Kräfte nachalarmiert werden, versichern die Gäste in der Sendung. Sie wünschen sich noch mehr Mitglieder, dazu gehören auch Fachberater auf allen Gebieten, speziell ärztliche Fachberater sind aktuell gern gesehen und herzlich willkommen zur Mitarbeit.
Am 16. September wird das Jubiläum der Umweltfeuerwehr mit einem Informationstag gefeiert. Damit jeder Interessierte die Umweltfeuerwehr und ihre Möglichkeiten kennenlernen kann, wird das Equipment im Kaufpark in Göttingen der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Umweltfeuerwehr hofft auf reges Interesse seitens der Bevölkerung.
Von Montag bis Freitag heißt es zwischen 12:00 und 13:00 Uhr bei NDR 1 Niedersachsen „Die Plattenkiste – Hörer machen ein Musikprogramm“ und die Sendung wird komplett von den Gästen gestaltet. In der Sendung können sich Vereine, Clubs, Organisationen vorstellen – egal ob Chor, Surfclub, Theater- oder Selbsthilfe-Gruppe. Informationen zur Bewerbung unter www.ndr1niedersachsen.de
Brandeinsatz in Bad Sachsa
(Bad Sachsa 06.07.2017, Bad Sachsa, NK) Die Freiwillige Feuerwehr Bad Sachsa wurde am 6. Juli 2017 gegen 18:30 Uhr zu einem Brandeinsatz mit dem Alarmstichwort „Feuer am Haus“ in den Buchtweg in Bad Sachsa alarmiert. Aufgrund der bereits im Vollbrand stehenden ca. 2 Meter hohen Hecke und der unklaren Lage wurde die Freiwillige Feuerwehr Neuhof nachalarmiert. Der Brand bereitete sich rasch auf die angrenzende Garage und das Wohnhaus aus, sodass Teile der Bedachung in Brand gerieten. Die eingesetzten Angriffstrupps, welche unter Atemschutz, den Löschangriff vornahmen, konnten das Feuer schnell unter Kontrolle bringen. Mit Hilfe der Drehleiter wurden Glutnester im Dachbereich abgelöscht und anschließend mit der Wärmebildkamera auf weitere Brandstellen untersucht. Dem schnellen Eingreifen der Einsatzkräfte ist es zu verdanken, dass das Feuer sich nicht auf das ganze Gebäude ausgebreitet hat. Vermutlich ist das Feuer durch Abflammen von Unkraut auf der Terrasse des Hauses entfacht worden. Der Bewohner des Hauses wurde nicht verletzt. Die Schadenshöhe ist derzeit noch nicht bekannt. Neben der Feuerwehr waren der Rettungsdienst Bad Sachsa, die SEG des DRK sowie die Polizei bei dem ca. 3 stündigen Einsatz vor Ort.
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